Sabrina Teuber: Mit bewusstem Konsum für eine nachhaltigere Welt sorgen

Im Mittelpunkt der 1. BürgerFAIRanstaltung stand die Modenschau “Fair Fashion – Mode aus Fairem Handel”

Sabrina Teuber, Inhaberin des shelley’s CONCEPT STORE in Laatzen-Mitte und Mitglied der Laatzener Steuerungsgruppe, präsentierte nicht nur faire Mode sondern auch wunderschöne Menschen, die sich  auf die Bühne dieser FAIRanstaltung wagten.

Anbei Auszüge aus Sabrina Teubers Moderation der Fair Fashion Show:

 

“Vielen Dank, liebe Regina Asendorf, für die Anmoderation!

Auch ich habe vor einigen Jahren mein eigenes Einkaufsverhalten geändert und freue mich heute, stellvertretend für Designer und Produzenten zu sprechen, die es sich zur Aufgabe machen, mit fair produzierter Mode die Welt zu verändern.

Schön, dass Laatzen nicht nur faire Mode, sondern auch wunderschöne Menschen hat, die sich – nur für Sie, liebe Gäste – auf die Bühne dieser FAIRanstaltung wagen.

So kann ich direkt mit einem Vorurteil aufräumen, dass faire Mode „graues Sackleinen“ sei und wir starten mit fröhlichen-bunten Freizeitlooks!

Insbesondere Jeans werden oft unter prekären Umständen hergestellt und dann billig verkauft. Doch der Schein trügt, es ist nicht wirklich billig. Denn irgendjemand zahlt dafür – Mensch & Umwelt.

Um so schöner sind diese Frühlings-Jeans des deutschen Unternehmens Wunderwerk. Bei der Jeansherstellung kommt Wunderwerk mit gerade mal 6l Wasser pro Hose aus. Im Vergleich dazu ist der Wasserverbrauch bei der konventionellen Jeans-Produktion mit bis zu 260l pro Hose enorm.

Sie sehen: faire, nachhaltige Mode ist kein grauer Kartoffelsack, sondern überzeugt mit farbenfrohen Basics.

Apropos Basics:

Bei diesen Bio-Baumwoll-Shirts aus der fairyTee-Kollektion geht beim Kauf automatisch eine Spende an die Opfer des Unglücks in Bangladesch.

Mit dem Kauf macht man nicht nur sich selbst glücklich, auch eine Person, die man damit eventuell beschenkt – denn die gute Geschichte dahinter steht auf dem Etikett – aber vor allem machen Sie die Menschen glücklich, die es produziert haben. Denn damit wird ein weiterer fairer Arbeitsplatz garantiert.

Natürlich gibt es faire Mode auch ein wenig gedeckter, wie Lena zeigt. Auch dieses doppellagig gewebte Shirt ist aus Bio-Baumwolle. Bio-Baumwolle ist so beliebt, weil die Faser sehr weich und hautfreundlich ist, ein niedriges Allergiepotenzial hat und extrem vielseitig einsetzbar ist. Mit dem Kauf von Textilien mit dem Fairtrade Certified Cotton Siegel entscheiden Sie sich also für höchste Qualität. Gleichzeitig leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bauern und tragen zum Umweltschutz bei. Kein Wunder also, dass man sich darin noch besser fühlt.

Alternativ zur Bio-Baumwolle werden in der fairen Produktion Fasern aus Holz eingesetzt. Dieses Shirt wurde zum Beispiel aus Buchenholz gewonnen.

Die Faserherstellung von Öko-Viskosen selbst ist aufgrund eines geschlossenen Kreislaufes besonders umweltfreundlich. Besonders angenehm ist aber das Gefühl auf dem Körper, denn sie sind nicht nur weicher, sondern saugfähiger als Baumwolle, sanfter als Seide und kühler als Leinen.

Schön, dass uns Lilly zeigt, dass man mit „fair fashion“ auch die ganz junge Zielgruppe glücklich macht.

Neben zertifizierten Produkten unterstützen wir auch Produkte, die regional entstehen.
Damit begrüße ich die wundervolle, hannoversche Jungdesignerin Lorena Winkler, die mit ihrem „URBAN TURBAN“, welcher nicht nur als Kopfschmuck sondern auch als Schal einsetzbar ist, gerade in aller Munde ist.

Schön, dass Du heute hier bist, liebe Lorena!

Auch ihre Turbane wurden aus Öko-Viskose produziert und dass ihr Label WAYOM für eine transparente, faire Produktion steht, ist selbstredend.

Lorena produziert in unserem Nachbarland Polen – auch um Transportwege der Umwelt zulieb kurz zu halten.

In Polen lässt auch das Hamburger Designer Duo Jan N June produzieren. Und zeigt: Auch aus Fischernetzen, die in den Ozeanen schwimmen,
lassen sich – recycelt – wundervolle Kleidungsstücke herstellen – wie dieses Top.
Ein Oberteil, das für mich in jeden nachhaltigen Kleiderschrank gehört.

Das Recyclingunternehmen, welches den Stoff produziert, ist nach dem GRS (Global Recycling Standard) zertifiziert.

Natürlich ist es aber auch wichtig, dass es toll aussieht und dass das Material atmungsaktiv und super bequem ist.

Übrigens: die schönen Shoppertaschen, die das eine oder andere Modell trägt, wurden nicht nur ethisch korrekt, sondern ebenfalls zu 70 % aus recyceltem Meeresmüll hergestellt.

Bei diesem Outfit wurden alle Materialien vereint: recyceltes Plastik, Öko-Viskose und Bio-Baumwolle.
Auch ein perfektes Outfit fürs Büro. Sie sehen: Faire Mode gibt es für alle Anlässe.

Wie angekündigt geht es weiter mit Outfits für offiziellere Anlässe, wobei Laura ihren Businesslook mit einer Jeansjacke kombiniert – und somit auch für den Besuch im Biergarten nach dem Büro gut aufgestellt ist.

Ihre Hose ist von einem der Pioniere im Bereich fair fashion: People Tree.

Seit über zwanzig Jahren entsteht Mode, die unter fairen und ökologischen Bedingungen in Entwicklungsländern gefertigt wird. People Tree setzt sich aktiv gegen die Ausbeutung von Menschen und die Verschmutzung der Umwelt ein.

Fairtrade bedeutet nämlich nicht nur, einen fairen Preis zu zahlen. Es geht vielmehr darum, eine komplett andere Art von Handel zu treiben. Es soll auch den Menschen in den Ländern helfen, in denen das Leben nicht so einfach und angenehm ist wie hier.
Kurzum: Den Menschen hinter den Produkten ein Gesicht zu geben und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, ist das Ziel des Fairen Handels.

Auch Mode mit dem gewissen Etwas gibt es fair.
Wie diese Bluse von Miss Green, eines der führenden Ecobrands aus den Niederlanden.

Über sich selbst sagt MISS GREEN: Wir machen Kleidung mit Liebe und Respekt für die Welt und alle um uns herum. Die Menschen, die unsere Kleidung machen, verdienen nicht nur einen fairen Lohn, sondern arbeiten unter guten Bedingungen mit Arbeitsschutz, geregelten Pausen und der Freiheit, eine Gewerkschaft zu gründen.

Neben all diesen Standards und Zertifizierungen besuchen wir regelmäßig unsere Fabriken und Werkstätten. Nicht nur um die Stoffe zu wählen, sondern auch um die Menschen zu treffen, die MISS GREEN ausmachen.

Dass „fair fashion“ Mode ist, die Spaß macht, und zu jeder Gelegenheit der modernen Frau von heute gerecht wird, haben wir also bewiesen.

Das ist aber auch wichtig. Denn mit seinem persönlichen Outfit unterstreicht man auch seine Persönlichkeit. Außerdem möchte man sich  zu jeder Zeit wohl darin fühlen.
Schön, wenn man sich auch wohl fühlt, weil man mit dem Kauf ein Statement für mehr Gerechtigkeit setzt.

Denn auch Sie, liebe Gäste, entscheiden mit, welchen Stellenwert faire Arbeits- und Lebensbedingungen im weltweiten Handel haben. Nur so ist Fairer Handel möglich. Je mehr Menschen den Fairen Handel auch mit dem Kauf fair gehandelter Produkte unterstützen, desto gerechter geht es im weltweiten Handel zu.

Viele führen immer noch das Argument “Fair Fashion kann ich mir nicht leisten” auf. Das Problem ist jedoch, dass es eben nicht günstig ist, sondern dass einfach jemand anderes dafür bezahlt.

Und meine Damen und Herren: Sie stimmen sicher mit mir überein, dass 39,95 € für dieses Sweatshirt nicht hochpreisig sind.

Gerade, wo mittlerweile nicht nur jeder Kleidungsstil von fairer Mode ausreichend bedient wird, sondern die Mode auch zu absolut fairen Preisen gehandelt wird, steht einem Umdenken nichts mehr im Weg J

Damit sind zwei der Hauptargumente gegen die Entscheidung, Fair Fashion zu kaufen, entkräftet.

Slow Fashion ist nicht nur der Gegenentwurf, sondern eine Haltung, die sich jeder zu Eigen machen kann: Die Designer, die bei ihren Entwürfen die Umsetzung mit innovativen, nachhaltigen Fasern mitdenken.

Die Produzenten, die lokale Manufakturen oder zertifizierte Fabriken mit der Produktion beauftragen und dabei die Arbeitsbedingungen vor Ort im Auge behalten.

Und nicht zuletzt die Käufer, die mit bewusstem Konsum für eine nachhaltigere Welt sorgen.

Eines der letzten Argumente, die die eigene Kaufentscheidung rechtfertigen soll, ist die Behauptung, dass es keinen Unterschied macht, wenn man als einzelner faire Mode kauft. Es macht aber sehr wohl einen Unterschied!

Nachhaltig orientierte Unternehmen setzen auf allen Ebenen der textilen Produktionskette auf faire, sichere Arbeitsbedingungen und wollen die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst geringhalten. So werden weder Menschen wie Sklaven ausgebeutet, noch wird ihre Heimat durch die Produktion verschmutzt.

Also: unterstützen Sie Ihre lokalen fairen Händler! Damit meine ich natürlich nicht, dass nur noch bei den Vertretern heute Abend kaufen sollen – dürften Sie aber J
Nein – was ich meine, ist, dass es durchaus einen Unterschied macht, wenn man einer Fair Fashion Marke bei der Kaufentscheidung den Vorzug zu Fast Fashion gibt. Damit trägt man nicht nur zum Erhalt der Marke bei, sondern generiert grundsätzlich Nachfrage nach fair produzierter Mode.

Nochmal: wer zu dem Thema scheinbar resigniert und behauptet, das eigene Kaufverhalten wäre ja bloß ein Tropfen auf dem heißen Stein, ist im Unrecht und unterschätzt die Macht als Konsument gewaltig.

Dieses schöne Kleid ist zum Beispiel vom deutschen Produzenten Armedangels, der mittlerweile auf eine 10-jährige Firmengeschichte zurückblickt.

Aber: Es entwickelt sich nicht von alleine zum Guten, wenn wir nichts dafür tun – und JEDER Kauf ist eine Stimmabgabe.

In diesem Sinne wünsche ich viel Freude bei der FAIRkaufsveranstaltung – mit vielfältigen Ausstellern – in den Bereichen Mode, Alltags- und Genussartikel sowie Schönes fürs zu Hause und danke Ihnen für die schöne Zeit.

Vor allem danke ich den Menschen, die diese Modenschau erst möglich gemacht haben!

Angefangen beim CosmeticInstitut Melanie Wasmuth. Liebe Melanie – ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine Unterstützung – Du hast nicht nur aus den schönen Frauen noch strahlendere Personen gezaubert, sondern mit Deiner warmen Art eine tolle Stimmung hinter den Kulissen verbreitet.

Außerdem danke ich unseren bezaubernden Modells. Ihr wundervollen Menschen:  Dietlind, Lena und Lilli sowie Laura, noch mal Lena, Tabea und Tatjana.

Und wie könnte man diesen Dank besser ausdrücken als mit einer FairTrade Rose und – und darum bitte ich Sie, verehrte Gäste – einen Applaus, den man bis zur TUI-Arena hört!”

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