Rosen aus Äthiopien

Im globalen Norden, insbesondere in Deutschland, ist der Bedarf an Blumen so hoch, dass ein großer Teil der nachgefragten Schnittblumen importiert werden muss, da die heimische Produktion nicht ausreicht. Etwa 85 Prozent der in Deutschland verkauften Schnittblumen müssen importiert werden. Viele dieser Blumen kommen aus Ländern des globalen Südens, wo die Blumen- und Pflanzenindustrie eine bedeutende Rolle für die Wirtschaft spielt und vielen Arbeitskräften einen Arbeitsplatz bietet​​.

Der faire Handel mit Blumen, wie etwa Rosen aus Äthiopien oder Kenia, spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Auf Fairtrade-zertifizierten Farmen werden Blumen unter festgelegten sozialen und ökologischen Standards angebaut. Diese umfassen unter anderem feste Arbeitsverträge, Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit, klare Arbeitszeitregelungen, Schutzkleidung und Trainings für den sicheren Umgang mit Chemikalien. Besonders die Rechte von Frauen, die oft als Pflückerinnen oder in Verpackungshallen arbeiten, werden gestärkt. Fairtrade zielt darauf ab, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und strebt den Weg von Mindestlöhnen hin zu existenzsichernden Löhnen an​​.

In Afrika, wie in Äthiopien, Kenia und Uganda, befinden sich viele der Fairtrade-Blumenfarmen. Die klimatischen Bedingungen in diesen Regionen begünstigen eine umweltschonendere Produktion, da aufgrund des natürlichen Klimas weniger Beleuchtung und Beheizung benötigt wird. Diese Umstände tragen zur CO2-Bilanz der Produktion bei​​.

Zusätzlich zur direkten Verbesserung der Arbeitsbedingungen fließt durch Fairtrade auch eine Prämie an die Gemeinschaften. Diese wird demokratisch von einem gewählten Komitee verwaltet und in Projekte investiert, die der gesamten Gemeinschaft zugutekommen, wie Bildung und Gesundheitseinrichtungen​​.

Weltweit profitieren etwa 1,9 Millionen Bäuerinnen und Arbeiter auf Plantagen in 72 Anbauländern von Fairtrade. Die Organisation hilft, dass sich kleinbäuerliche Betriebe besser am Markt positionieren können und fördert die Bildung von demokratischen Organisationen und Gewerkschaften, um die Interessen der Arbeiter zu vertreten und durchzusetzen​​.

Beim Kauf von Blumen, auch in Laatzen oder anderswo in Deutschland, kann jeder einen Beitrag zum fairen Handel leisten, indem bewusst Fairtrade-zertifizierte Blumen ausgewählt werden. Dadurch unterstützt man nicht nur bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für die Arbeiter in den Produktionsländern, sondern fördert auch einen nachhaltigeren Umgang mit der Umwelt.