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Von der Kakaobohne zur Schokolade: Ein Weg geprägt von Herausforderungen und Hoffnung

Von der Kakaobohne zur Schokolade: Ein Weg geprägt von Herausforderungen und Hoffnung

Die Reise der Kakaobohne beginnt in den tropischen Klimazonen, hauptsächlich in Westafrika, Südamerika und Teilen Asiens, wo die empfindlichen Kakaobäume unter schattenspendenden Pflanzen angepflanzt werden. Die Kakaobäume tragen Früchte, sogenannte Kakaoschoten, die in einem Zeitraum von vier bis acht Monaten reifen. Diese Schoten enthalten die kostbaren Kakaobohnen, die das Herzstück jeder Schokoladentafel bilden.

Auf den Plantagen beginnt die harte Arbeit meist bei Sonnenaufgang. Die Arbeiter, darunter oftmals Familienmitglieder und leider oftmals auch noch Kinder, ernten die Schoten händisch mit Macheten. Die Arbeitsbedingungen sind oft schwierig und gefährlich. Nach der Ernte werden die Kakaoschoten geöffnet und die Bohnen zusammen mit dem umgebenden Fruchtmus entnommen und zum Fermentieren ausgelegt, ein Prozess, der entscheidend für die Entwicklung des Schokoladenaromas ist.

Nach einigen Tagen der Fermentation werden die Bohnen zum Trocknen in die Sonne gelegt, wodurch sie ihre charakteristische dunkle Farbe erhalten. Dieser Vorgang erfordert Sorgfalt und Aufmerksamkeit, da die Bohnen regelmäßig gewendet werden müssen, um gleichmäßig zu trocknen und Schimmelbildung zu verhindern.

Sobald die Kakaobohnen getrocknet sind, beginnt ihre lange Reise. Sie werden zu Sammelstellen gebracht, von wo aus sie in die ganze Welt verschifft werden – auch nach Deutschland. Die sogenannte Veredelung und damit erst der Schritt, der die Kakaobohne zu einem teuren Gut macht, findet nicht mehr in den Herstellungsländern, sondern hier vor Ort statt. Hier angekommen, werden sie geröstet, gemahlen und zu der Schokolade verarbeitet.

Doch trotz der harten Arbeit erhalten die Kakaobauern oft nur einen Bruchteil des Endpreises der Schokolade, was zu Armut und schwierigen Lebensbedingungen führt. Hinzu kommt, dass konventionelle Kakaoproduktion häufig mit Umweltzerstörung und unfairen Arbeitsbedingungen, einschließlich Kinderarbeit, in Verbindung steht.

Fair gehandelte Schokolade bietet hier eine Alternative. Durch fairen Handel erhalten die Bauern bessere Preise und Arbeitsbedingungen, und es wird in Gemeinschaftsprojekte und nachhaltige Anbaumethoden investiert. In Deutschland und somit auch hier in Laatzen können Verbrauchende durch den Kauf fair gehandelter Schokolade einen Beitrag leisten. Aktuell sind allerdings nur etwa 12% der in Deutschland verkauften Schokolade fair gehandelt – ein Anteil, der deutlich zu gering ist, wenn man die harte Arbeit und die Herausforderungen bedenkt, die hinter jeder Kakaobohne stecken.

Indem wir als Konsumenten in Laatzen und darüber hinaus bewusst nach fair gehandelten Produkten greifen, können wir dazu beitragen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kakaobauern zu verbessern und ein Zeichen gegen Kinderarbeit und Umweltzerstörung zu setzen. Jeder Kauf fair gehandelter Schokolade ist ein Schritt in Richtung einer gerechteren Welt. Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen.